Buchlesung von Niklas Frank – „Zum Ausrotten wieder bereit? Wir deutschen Antisemiten – und was uns blüht.“

Am 09.10.2024 initiierte der Kulturverein am Musenhof e.V. im DGH Poppendorf eine sehr spannende Buchlesung von Herrn Niklas Frank zu seinem neuesten Buch „Zum Ausrotten wieder bereit? Wir deutschen Antisemiten – und was uns blüht“.
Der Vater des Autors Niklas Frank war Hans Frank. Dieser war ein nationalsozialistischer deutscher Politiker und einer der Hauptkriegsverbrecher des 3. Reiches. Er schloss sich der DAP, einer Vorläuferin der NSDAP, bereits 1919 an, fungierte als Adolf Hitlers Rechtsanwalt und war als Reichsrechtsführer höchster Jurist im „Dritten Reich“. Nach der Invasion auf Polen wurde er als Generalgouverneur der besetzten polnischen Gebiete eingesetzt und war somit mitverantwortlich für die Ermordung hunderttausender Polen, Zwangsarbeiter und Juden in Polen. Er wurde bekannt unter dem Namen „der Schlächter von Polen“ und im Rahmen der Nürnberger Prozesse 1946 gehängt.
Sein Sohn Niklas Frank ist Journalist und Autor zahlreicher Bücher, in denen er schonungslos mit seinem Vater (und seiner Mutter) abrechnet. Nachdem der Schriftsteller und Journalist sein Publikum auf eine Zeitreise mitnahm, in der er beschrieb, wie er als Kind die NS-Zeit erlebte, an welche Details er sich erinnert und wie er seine Familiengeschichte als Heranwachsender und letztlich bis heute aufarbeitet, beleuchtete er auch wahrnehmbare Parallelen zu den aktuellen politischen Entwicklungen und dem offensichtlichen „Rechtsruck“ unserer Gesellschaft.
Im Anschluss gab der Journalist und Autor seinem Publikum die Gelegenheit mit ihm ins Gespräch zu kommen und darüber zu diskutieren, wie Jugendliche und Erwachsene aktiv gegen Antisemitismus und Ausgrenzung agieren können. Diese Gelegenheit wurde von den knapp 50 interessierten Gästen bereitwillig angenommen und es entstand ein lebhafter Austausch mit dem Autor und Zeitzeugen, sowie eine spannende und lebhafte Diskussion, wie sich jeder Einzelne – als auch (unsere) Gemeinde –
für ein vielfältiges, buntes und friedliebendes Miteinander einsetzen kann. Der Besuch hat sich definitiv gelohnt!

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